Noch während meiner Abschlussphase habe ich mich für den Besuch auf einer Jobmesse registriert. Mir war klar, dass ich der akademischen Forschung den Rücken kehren wollte. Somit war dies eine gute Gelegenheit, Firmen kennenzulernen und zu gucken, welche Optionen in der freien Wirtschaft existieren. Die Teilnahme war umsonst – also hatte ich nichts zu verlieren, dachte ich und machte mich vollkommen unvorbereitet auf den Weg.
Meine Vorstellung vor dem Besuch der Messe war, dass die Unternehmen sich eher um uns Absolventen reißen. Doch falsch gedacht. Vielmehr wurde ich damit konfrontiert, dass ich gar nicht wusste, was ich will oder wohin meine berufliche Reise gehen soll. Hier also meine Empfehlungen für alle, die zum ersten Mal mit dem Gedanken spielen, eine Jobmesse zu besuchen.
Tipps & Tricks für die Jobmesse
- Sei gut vorbereitet und lasse dich nicht überraschen. Folgende Fragen sind für deine Vorbereitung hilfreich: Welche Firmen werden da sein? Was ist deren Schwerpunkt? Welche Philosophie haben sie? Kommen sie überhaupt für dich als Arbeitgeber in Frage? Welche Stellen sind dort aktuell ausgeschrieben, die dich interessieren? Vor allem mit der letzten Frage kann man gut in ein Gespräch einsteigen.
- Sei ordentlich gekleidet, nicht zu aufgebrezelt. Mein Eindruck war, dass es auf der Jobmesse nicht darauf ankommt, sich herauszuputzen, sondern inhaltlich zu punkten. Wer von der Möglichkeit Gebrauch machen möchte (falls angeboten), Bewerbungsfotos von sich machen zu lassen, kann auch einfach mit Bluse und Blazer plus Jeans kommen oder Hemd und Sakko. Achtung: Sofort einen Termin ausmachen, die sind heiß begehrt.
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Nicht nur die Goodies einsammeln! Auf den Messen werden dir Kugelschreiber, Süßigkeiten und Gimmicks hinterher geschmissen. Vermeide den Eindruck zu machen, dass du nur deswegen dort bist. Siehe die Goodies als nice-to-have an und freue dich, wenn du welche angeboten bekommst. Überlege dir, welchen Eindruck du vermittelst, wenn du mit vielen Tüten von unterschiedlichen Unternehmen herumspazierst…: Nehme vielleicht etwas an, was in deine eigene (!) Tasche passt.
- Auch die Kleinen sind ganz groß! Meine Quintessenz ist, dass es an Ständen von kleineren Unternehmen spannender war. Bei den großen Unternehmen stehen oft eine Menge Interessierte. In ruhige und konzentrierte Gespräche zu kommen, ist oft nicht einfach. Bei kleineren Unternehmen ist die Wartezeit kürzer und das Ergebnis kann positiv überraschen.
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Das Plus für Berufserfahrene: Wer bereits Arbeitserfahrung mitbringt, hat einen Vorteil. Sie lässt sich wunderbar in das Gespräch mit den Recruitern einflechten. Du kannst schnell zum Punkt kommen und Interesse an dir wecken. Ist dein Wissen z.B. bei freien Stellen gefragt? Weißt du, in welche Richtung du dich weiterentwickeln möchtest? Weißt du, in welche Richtung sich der Markt bewegt und möchtest dich in diesem Bereich positionieren? Welche Optionen bietet dir ein anderes Unternehmen für deine beruflichen Ziele?
Bei meinem zweiten Besuch habe ich gemerkt, dass es sich total gelohnt hat, sich mit den Unternehmen im Vorfeld auseinanderzusetzen. Mir wurden Ansprechpartner und Bezugspunkte für meine Anschreiben verraten. Danach gingen mir die Bewerbungen viel leichter von der Hand. Also: Die neuen Kontakte für Bewerbungen nutzen! Fragt z. B. nach der Visitenkarte des Gesprächspartners und notiert ein paar Stichpunkte zum Gespräch. Diese lassen sich vorzüglich für den Einstieg im Anschreiben nutzen.
Ein wenig Glück gehört dennoch immer dazu: die Ausschreibung, die mich interessiert hat, war leider schon veraltet. Ich sollte meine vorbereitete Bewerbung nichts desto trotz abgeben. Dafür gab es dann mit Ansage eine Absage. 🙂
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