Stipendien für alle – deine Finanzspritze für Studium und Promotion

Wer kennt sie nicht, die Geldsorgen im Studium oder der Promotion?! Neben dem Studium kann man den ein oder anderen Nebenjob noch ganz gut integrieren. Spätestens aber während der Promotion gestaltet sich das schon schwieriger. 40 Arbeitsstunden und mehr in der Woche sind für Promovierende keine Seltenheit. Darüber hinaus noch ein 450-Euro-Job? Eine echte Herausforderung!

Eine Lösung für dieses Problem bieten Stipendien. Weiterlesen jetzt! Denn: Stipendien gibt es nicht nur für Überflieger – man braucht zum Beispiel nicht für jedes Stipendium ein Einser-Abitur. Bestimmte Stipendien gehen sogar bewusst an „Durchschnittsmenschen“. Und tatsächlich bewerben sich 90 % der Studenten auf weniger als 1 % der Stipendien. Einige Stiftungen beklagen sogar zu wenige Bewerberinnen und Bewerber. Wer jetzt aufhorcht und mehr über Stipendien-Mythen erfahren möchte, ist gut beraten entsprechenden Artikel bei ZEIT Campus nachzulesen.

Toller Nebeneffekt: ein Stipendium im Lebenslauf macht Eindruck. Potentielle Arbeitgeber wird dadurch gezeigt, dass man zuvor schon andere von sich überzeugt hat.

Mehr als 1750 Stipendien – so behältst du den Überblick

Insgesamt werden laut des aktuellen Studienführers mehr als 1750 verschiedene Stipendien durch Stiftungen an Studierende vergeben. Die Stiftungen setzen sich aus einem bunten Strauß verschiedenster Förderer zusammen: Politische Parteien, Kirchen, Gewerkschaften aber auch aus der Wirtschaft oder privaten Organisationen. Bei so vielen Stipendien ist es schwierig, das richtige für sich selbst zu finden. Abhilfe schaffen da Internetplattformen wie Mystipendium.de oder Stipendienlotse. Die Plattformen helfen dabei, für bestimmte Ausbildungsabschnitte oder Fachrichtungen das richtige Stipendium zu finden.

Stipendienauswahl (auch) für Promovierende

Für einen ersten Überblick haben wir für euch eine Auswahl erstellt, die nicht nur Studierende sondern auch Promovierende fördern:

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Begabtenförderung und Kultur
Förderkriterien: Studierende und Promovierende jeglicher Herkunft mit Leistungsbereitschaft, persönlicher Integrität, gesellschaftlichem oder politischem Engagement

Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Studienförderung
Förderkriterien: Studierende und Promovierende jeglicher Herkunft aus allen Fachrichtungen von Hochschulen; gesellschaftliches Engagement; Identifikation mit den Werten der Sozialen Demokratie; überdurchschnittliche Leistungen.

Bewerbungen von Frauen sowie Menschen aus nichtakademischem Elternhaus und/oder mit Migrationshintergrund sind besonders willkommen.

Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) e.V.
Der DAAD bietet Promovierenden 13 verschiedene Fördermöglichkeiten von Jahresstipendien und Vortragsreisen über die Finanzierung von Kongressreisen und Auslandsaufenthalten.

Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) gGmbH
Förderkriterien: engagierte, leistungsstarke Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen mit Unternehmergeist und Gemeinsinn

Avicenna – Studienwerk e.V.
Förderkriterien: Muslimische Studierende und Promovierende aus allen Fachrichtungen von staatlichen sowie staatlich anerkannten Hochschulen; überdurchschnittliche schulische bzw. akademische Leistungen, soziales Engagement

Cusanuswerk, Bischöfliche Studienförderung
Förderkriterien: Katholische Studierende und Promovierende aus allen Fachrichtungen und Hochschulen; hervorragende Leistungen im Studium; Engagement für die Kirche bzw. für den Glauben; Bereitschaft zur Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung

Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk
Förderkriterien: Jüdische Studierende und Promovierende aus allen Fachrichtungen von staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen; überdurchschnittliche Schul- und Studienleistungen; gesellschaftliches Engagement (z.B. in jüdischen Gemeinden, im sozialen Bereich, in studentischen Organisationen)

Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Förderkriterien: Studierende und Promovierende jeglicher Herkunft von Hochschulen; überdurchschnittliche Leistungen in Schule und Studium; Engagement und überzeugender Persönlichkeit

Heinrich-Böll-Stiftung e.V. Studienwerk
Förderkriterien: Studierende und Promovierende jeglicher Herkunft aus allen Fachrichtungen; überdurchschnittliche wissenschaftliche Leistungen; gesellschaftliches Engagement; aktive Auseinandersetzung mit den Grundwerten der Grünen-Stiftung

Bewerbungen von Frauen sowie Studierenden mit Migrationshintergrund oder aus nichtakademischem Elternhaus werden besonders berücksichtigt.

Zum Abschluss noch zwei Tipps

Wer sich in seiner Promotionsphase mit einem Stipendium finanziert, befindet sich nicht in einem Anstellungsverhältnis. Dementsprechend erhält man keine soziale Absicherung durch den Arbeitgeber. Man zahlt also weder automatisch Renten- Krankenkassen- und Arbeitslosenbeiträge. Folglich hat man nach der Promotion keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I sondern nur auf Arbeitslosengeld II (Hartz IV). Damit ist man angestellten Promovierten gegenüber klar im Nachteil. Wir empfehlen daher – wenn möglich – mindestens in den letzten 12 Monaten der Promotion ein Angestelltenverhältnis einzugehen.

Auch hat die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft einen sehr wertvollen Tipp für Stipendiaten in ihrem Ratgeber für Sozialversicherung für Promovierende parat:

Sollten Promovierende ein Stipendium erhalten, aber weisungsgebunden in einer Hochschule, einer anderen öffentlichen Forschungseinrichtung oder einem Unternehmen arbeiten und in die dortigen Betriebsabläufe eingebunden sein, dann stellt sich die Frage, ob es sich um ein echtes Stipendium handelt oder um ein Beschäftigungsverhältnis, für das Sozialversicherungsbeiträge abzuführen wären. In einem solchen Fall kann von den Promovierenden bei der Deutschen Rentenversicherung eine Statusprüfung beantragt werden. Wird dabei festgestellt, dass ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis vorliegt, so muss die betreffende Einrichtung zugunsten des/der Beschäftigten sämtliche Sozialversicherungsbeiträge für vier Jahre rückwirkend nachzahlen, auch den Arbeitnehmeranteil.